Das letzte Jahr in der Kita
Die gesamte Kindergartenzeit ist Vorbereitung auf das Leben und somit auf die Schule.
„Bildung und Lernen beginnen in der Familie, setzen sich in den Kindertageseinrichtungen fort und erfahren in den Grundschulen [ …] eine altersgerechte Weiterführung.[…] Zu den Fähigkeiten, die die Grundlage für die Arbeit in der Grundschule darstellen, gehören sowohl ausreichende sprachliche Kenntnisse als auch so genannte Schlüsselqualifikationen wie z.B. Durchhaltevermögen, eine Aufgabe zu Ende führen.[…] Dies heißt jedoch nicht, dass alle Kinder am Ende ihrer Zeit in der Kindertagesstätte über die gleichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten in den einzelnen Bereichen verfügen.“ [1]
Im letzten Jahr, bevor die Kinder zur Schule gehen, bieten wir ihnen die Möglichkeit, sich wöchentlich in einer Interessengruppe zu treffen. Den Gruppennamen wählen die Kinder partizipativ aus. Die Gemeinschaft dieser Kinder trug in der Vergangenheit schon die Namen: „Maxi-Club“ oder „Wackelzahngruppe“ oder „Schlaufüchse“.
Die Kinder erhalten die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in Bezug auf den Übergang, welcher „ein hohes Maß an Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbständigkeit, Entscheidungsfreude und Flexibilität verlangt,“ [2]gezielt und in einem sicheren Rahmen zu erproben, auszubauen und zu verfestigen.
Aus konkreten Anlässen, in denen die Neigungen, Bedürfnisse und Interessen der Kinder zum Ausdruck kommen, sowie Themen, die für das Hineinwachsen in die Gesellschaft wichtige sind, entwickeln sich Projekte. Die Kinder setzen sich hier intensiv, zielgerichtet und in vielfältigen Aktivitäten mit einem Thema ihrer Lebensqualität auseinander. Sie treffen gemeinsam mit den Erzieher*innen Vereinbarungen für das Arbeiten und reflektieren die Projektschritte. Außerdem befassen sich die Kinder weiterhin mit ihrer Bildungsbiografie, ihrem Entwicklungsordner (Portfolio), der unter anderem das Lernen in der Interessengruppe wiederspiegelt.
Durch kooperative Besuche in der Grundschule, Treffen mit den Lehrer*innen (auch in der Kita) und Mitschüler*innen (Kinder der Kath. Kita „Arche Noah“), wird ein harmonischer Übergang angestrebt und somit Angst abgebaut. Die Kinder sind jetzt die „Großen“, die für die Jüngsten Vorbilder sind. Es mischen sich in dieser Zeit Vorfreude und Verunsicherung.
Wesentliche pädagogische Ziele dieser Gruppe bilden außerdem:
- die Festigung des eigenverantwortlichen Handelns
- Partizipation (Beteiligung, Mitwirkung, Aushandeln)
- Erleben von Gemeinschaft und Achtung des Einzelnen
- der Umgang mit Medien zur Informationsbeschaffung
[1] Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Rheinland-Pfalz (2014): Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz; Cornelsen; S.136/137
[2] Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Rheinland-Pfalz (2014): Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinlandpfalz; Cornelsen; S.39